Schwedisch Lappland: die Nationalparks von Laponia
Laponia befindet sich in Schwedisch Lappland und wurde 1996 aufgrund der einzigartigen Natur und dem wertvollem Kulturerbe des Nomadenstamms der Samen zum UNESCO Welterbe erklärt.
Die Landschaft gilt als vermutlich letzte echte Wildnis Europas. In dieser Region befinden sich vier der insgesamt 30 Nationalparks von Schweden. Je nach Reisezeit können Sie sich im Schweden Urlaub auf verschiedene Highlights der verschiedenen Nationalparks und Naturphänomene wie Polarlichter und Ausflüge in der Mitternachtssonne freuen.
Die 4 Nationalparks in Schwedisch Lappland - Sarek
Foto: © Fredrik Schlyter/imagebank.sweden.se
Nationalpark Sarek
Der Sarek Nationalpark ist mit einer Fläche von etwa 1.970 Quadratkilometern der zweitgrößte in Schweden. Er wurde im Jahre 1909 gegründet und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft. Der Nationalpark umfasst tief eingeschnittene Täler, Hochebenen mit schroffen Gebirgskämmen und beinahe 100 Gletschern. Zu den höchsten und wichtigsten Gebirgszügen des Nationalparks gehören das Parte-Massiv mit 2.005 Metern, der Sarektjahkka mit 2.089 Metern und der Rouhtes mit 1988 Metern Höhe.
Der Sarek gilt als einer der unberührtesten und besonders abgeschiedenen Nationalparks in Schweden. Er kann ist nur zu Fuß oder auf Skiern zugänglich, denn es gibt keine Straßenanbindungen zum Park. Im Nationalpark gibt es außerdem kaum Beschilderungen für Wanderwege und keine Unterkünfte. Sie können jedoch ein Ferienhaus in Nordschweden in der näheren Umgebung buchen, um diese faszinierende und letzte echte Wildnis Europas aus der Nähe zu erleben. Die nächstgelegenen Städte sind Gällivare und Jokkmokk.
Vielleicht haben Sie auf Ihrer Wanderung im Nationalpark Sarek die Gelegenheit Elchen, Luchsen oder den gefährdeten Polarfüchsen in ihrem natürlichen Lebensraum zu begegnen. Im Frühling und Sommer ist außerdem der Gletschersee Bierikjávrre besonders schön und bei Urlaubern sehr beliebt.
Die 4 Nationalparks in Schwedisch Lappland - Padjelanta
Foto: © Hans-Olof Utsi/imagebank.sweden.se
Nationalpark Padjelanta
Im Norden an der Grenze zu Norwegen befindet sich der Nationalpark Padjelanta. Im Osten grenzt er an die Nationalparks Sarek und Stora Sjöfallet an. In der Sprache der Samen bedeutet Padjelanta das hohe Land und ist eine gute Beschreibung der Landschaft im Nationalpark. Denn ein Großteil des Nationalparks ist eine Hochebene mit durchschnittlichen Höhen von 800 bis 1000 Metern über dem Meeresspiegel.
Mit rund 1.984 Quadratkilometern ist der Padjelanta der größte Nationalpark in Schweden und gehört auch zu den größten Europas. Gegründet wurde der Nationalpark im Jahre 1962. Seit Jahrtausenden ist die Landschaft für das Nomadenvolk der Samen von großer Bedeutung für ihre Rentierzucht. Denn hier fanden sie seit jeher weitläufige Weideflächen für ihre Rentierherden vor. Im Frühjahr und Sommer sind die weitläufigen Grünflächen mit der dichten Decke aus Wildblumen besonders schön.
Im Gegensatz zum Sarek Nationalpark ist der Padjelanta leichter zugänglich. Die nächst gelegenen Städte sind auch hier Jokkmokk und Gällivare, sowie die kleineren Ortschaften Kvikkjokk und Ritsem. Im Nationalpark können sich Schweden Urlauber außerdem leichter zurechtfinden, da es hier gut ausgeschilderte Wanderwege gibt. Besonders beliebt ist der rund 160 Kilometer lange Wanderweg Padjelantaleden, der durch die Hochebenen des Parks führt.
Nationalpark Muddus
Im Osten von Laponia befindet sich der Muddus Nationalpark. Er wurde 1942 gegründet und später in das schwedische UNESCO Welterbe-Gebiet Laponia integriert. Mit seinen rund 500 Quadratkilometern Fläche ist er der kleinste der vier Nationalparks innerhalb von Laponia. Dennoch bietet der Nationalpark ein Wanderwegnetz mit rund 50 Kilometern Länge. Daher eignet sich der Muddus Nationalpark sowohl für Tagesausflüge als auch längere Touren. Der Nationalpark ist über drei Eingänge erreichbar. Der einfachste führt über die Landstraße E45. Am Parkplatz Skájdde können Sie Ihr Fahrzeug abstellen und zu Fuß in den Park gelangen. In den Wintermonaten ist auch ein Zugang auf Skiern möglich.
Der Muddus Nationalpark gilt als eine der stillsten Landschaften in Laponia. Er besteht aus Urwaldgebiet, ausgedehnten Moorgebieten und Seen. Innerhalb des Nationalparks befinden sich zwei Vogelschutzgebiete. In denen leben mehr als 115 verschiedene Vogelarten. Während der Sommermonate ist der Zugang zu den Vogelschutzgebieten verboten. Darüber hinaus leben im Nationalpark unter anderem auch Wiesel, Marder, Luchse, Bären, Elche und Rentiere.
Wenn Sie sich für die Kultur und Lebensweise der Samen interessieren, ist der Muddus Nationalpark ein attraktives Ziel. Denn an vielen Stellen lassen sich hier noch Spuren der Menschen entdecken, die hier früher einmal gelebt haben. So können Sie zum Beispiel eingeritzte Zeichen und Markierungen an den Bäumen entdecken, die den Menschen als Orientierung dienten. Hin und wieder lassen sich auch Fundamentreste von Siedlungen entdecken, die vor etwa 100 Jahren noch bewohnt waren. Eine weitere Sehenswürdigkeit des Nationalparks ist der Muddus Wasserfall. Er ergießt sich aus einer Höhe von 42 Metern. Der Wasserfall liegt etwa zehn Kilometer nördlich vom Parkeingang.
Die 4 Nationalparks in Schwedisch Lappland - Saltouluokta Bergstation am Stora Sjöfallet National Park
Foto: © Jonatan Stålhös/imagebank.sweden.se
Nationalpark Stora Sjöfallet
Der Nationalpark Stora Sjöfallet heißt in der Sprache der Samen Stuor Muorkke, was Land zwischen zwei Seen bedeutet. Denn der Nationalpark befindet sich zu beiden Seiten eines Speichersees. Mit einer Gesamtfläche von etwa 1.278 Quadratkilometern ist der der drittgrößte Nationalpark in Schweden. Sein schwedischer Name Stora Sjöfallet leitet sich von der gleichnamigen Wasserfall ab. Der Nationalpark wurde 1909 gegründet, um den Wasserfall und seine Quellseen zu schützen. Inzwischen wird der Wasserfall teilweise zur Energiegewinnung genutzt und hat etwas von seiner ursprünglichen Macht verloren. Früher war der Wasserfall noch in zehn Kilometer Entfernung deutlich hörbar.
Die Landschaft des Stora Sjöfallet Nationalparks ist sehr abwechslungsreich. Hier können Sie Hochgebirge, Gletscher, Berghänge und Heiden ebenso entdecken wie langgestreckte Täler, Flüsse und Seen. Eines der schönsten Täler Schwedens, das Dievssávágge Tal, befindet sich im Nationalpark und bildet die nördliche Grenze. Im Süden herrscht das Akka-Massiv mit seinen 13 Berggipfeln und zehn Gletschern. Das Bergmassiv wird auch als Königin von Lappland bezeichnet und ist von fast jedem Ort innerhalb des Nationalparks zu sehen. Denn mit einer Höhe von 2.015 Metern ist es der höchste Punkt im Stora Sjöfallet Nationalpark. Im Nordosten des Nationalparks grenzt das größte Moorwildnis von Schweden an.
Entlang des Sees Stora Lulevatten führt eine Landstraße, die den Zugang für Besucher des Nationalparks erleichtert. Der Wanderpfad Kungsleden, was Königspfad bedeutet, führt durch den Nationalpark. Einige samische Rentierweidegemeinschaften haben außerdem in der Region kleine Siedlungen, da sie das Land besonders in Sommermonaten als Weideland für ihre Rentiere nutzen. Neben Rentieren begegnen Ihnen im Stora Sjöfallet Nationalpark mit etwas Glück unter anderem Luchse, Berglemminge, Schneehasen, Vielfraße, Bussarde und Alpenschneehühner.
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